Bei der festlichen Gendenkzeremonie zum ersten Weltkrieg war auch der von der EU Kommission gesponsorte Nachrichtensender Euronews dabei. Mit Kurzvideos wird informiert über den europäischen Gipfel der Staats-und Regierungschefs, die feierliche Verneigung vor den Opfern des ersten Weltkrieges im Bild festgehalten. Allerdings vor der Berichterstattung wird eine Werbung für « Naturgas », im Klartext Werbung für das Cracking ausgestrahlt. Der Einfluss der Lobbyisten ist unüberhörbar, nicht zu übersehen bei allen Videos zu europäischer Berichterstattung, erst Reklame für eine Technologie die längst nicht von jedermann gutgeheissen wird. BP hat ganz sicher auch an der Finanzierung des Nachrichtensenders teilgenommen, auf der Insel David Camerons ist das Cracking ja längst schon die Zukunftsperspektive für die Energieversorgung. Bedenkliche Perspektiven allerdings für den Neuanfang, nach der Europawahl und dem Verdikt der Bürger. Soll etwa dies die künftige Informationspolitik in Brüssel sein? Wenn Jean Claude Juncker endgültig und fast einstimmig von den Gipfelteilnehmern zum neuen EU Präsidenten gekürt ist, müsste eigentlich seine erste Sorge sein: wie berichtet « man » über die EU. Den Journalisten wird er gewiss keinen Vorwurf machen, sie berichten aus ihrer Perspektive, manchmal national getüncht, oder auch parteipolitisch. Oder aber unabhängig und loyal zu ihrem Arbeitgeber, gar etwa polemisch und skandalträchtig, da sich damit die Auflagen steigern, oder die Zahl der Clicks im Netz! Youtube und Facebook lassen grüssen. Wo aber bekommt der Bürger, der seine Stimme letztlich abgegeben hat, in der Hoffnung dass die EU den rechten Weg findet, mit Juncker Erneuerung und Demokratie wagt seine ungetünchte Information? Das neugewählte europäische Parlament müsste sich gerade darum sorgen mit welchen Mitteln die Berichterstattung in der Union hinterhältig hintertrieben wird oder beeinflusst ist durch welche Lobbyisten auch immer.