Erinnerung ist Pflicht. Die Landung der Alliierten war eine einzigartige Leistung in der Geschichte des zweiten Weltkrieges. Wer an Ort und Stelle, am Strand von Ouistreham und Omahabeach über die Landung nachdenkt, wird eines Besseren belehrt. Krieg hat immer auch mit Menschen zu tun. Mit Individuen die sich nicht scheuen zu bekennen auf wessen Seite sie stehen. « Commandant Kieffer » ist eine solche Persönlichkeit. In Ouistreham wird in einem leider etwas verstaubten Museum an seinen Mut erinnert. Auch eine französische Einheit sollte bei der Landung dabei sein, und die klägliche Rolle Frankreichs während des zweiten Weltkriegs vergessen machen.Er hatte sich 1940 dem « freien Frankreich » und de Gaulle angeschlossen. Die Rolle seiner 177 Mann starken Truppe am Tag der Landung trug massgeblich zu deren Erfolg bei. Es war für die Alliierten Truppen von grosser Bedeutung vertrauenswürdige französischsprechende Soldaten vor Ort zu finden. Das Leben der Soldaten spielte bei dieser Landung wohl keine entscheidende Rolle. Wieviele aus den Bunkern der Wehrmacht einfach abgeknallt wurden, noch bevor sie festes Land unter den Füssen hatten, steht auf den Erinnerungsplaketten. Das war das ungeheuere Risiko das zu verantworten blieb: die deutsche Übermacht war wohl kaum anders zu bewältigen. Nun drohen die Erinnerungsstätten an der Küste nur noch Geschichte zu sein, Zeitzeugen werden selten. Besucher werden an den verschiedenen Stränden über die Technik des Hafenbaus und die Geschichte des Widerstandes informiert, eigentlich müsste dies ein Pflichtbesuch für Schulklassen sein. Die Honoratioren, welche heute den Tag der Landung feierlich begehen, dürften angesichts der politischen Sachzwänge der Aktualität nicht vergessen dass sie Verantwortung tragen wie es um den Frieden in Europa demnächst gestellt ist. Und ganz besonders die deutsche Kanzlerin müsste auch Verantwortung übernehmen: ob sich die europäische Union in Frieden und Freiheit entwickeln kann liegt in ihrer Hand. Von ihr wird erwartet dass sie sich zu der EU bekennt und ohne Wenn und Aber die demokratische Wahl des Kommissionsvorsitzenden akzeptiert.