…wurde das von Aussenministern und der EU Beauftragten zusammen mit « Oppositionsleadern » des Maijdanplatzes in Kiev ausgehandelte Abkommen. Inzwischen haben sich die Ereignisse überstürzt: Julia Timoschenko ist frei, spricht zum Volk, will in einer ersten Meldung zu den Wahlen am 25. Mai kandidieren, was sie dann später dementiert. Immerhin hat die Absetzung Yanukowitschs und die Freilassung Timoschenkos etwas Entspannung gebracht, von kurzer Dauer zwar, denn die grösste Herausforderung steht noch bevor: der Staatsbankrott in einem zerrissenen Land ohne Regierung. Eine grosse Leistung haben die Ukrainer allerdings zustande gebracht, als sie das Abkommen durch eine Abstimmung im Parlament kippten..auf Druck der Strasse. Und weitere Schritte wurden vom Parlament in demokratischer Weise unternommen, so die Freilassung der Gefangenen Timoschenko, wie auch die Wahl eines amtierenden Chefs bis zu den Wahlen. Wie es nun weitergeht ist allerdings eine brennende Frage. Vor allem auch wie der « Westen » sich verhalten soll. Den Bankrott könnte auch Russland abwenden, wenn es die versprochenen Beträge denn überwiese! Die Verhandlung mit der EU hat ja letztendlich dazu geführt dass Putin den Geldhahn zudrehte und die Ukrainer vor die Alternative stellte, entweder Europa oder Russland! Ein gespaltenes Land, hin und hergerissen, dem Einfluss der Nachbarn aus Russland und der EU ausgesetzt, mit internen Problemen, aber doch mit ausserordentlicher Kraft Widerstand zu leisten. Nun, da Präsident Yanukowitsch (anscheinend mit einer halben Milliarde Dollar) auf der Flucht ist, stellt sich die Frage gegen wen die Leute auf dem Majdanplatz noch demonstrieren sollten. Dass es im « Westen » nicht bloss um das Wohlergehen der Ukrainer geht liegt auf der Hand. Washington ist um Einfluss bemüht, wohl auch um die Ressourcen an Bodenschätzen. Die EU braucht den friedlichen und verlässlichen Nachbarn, über dessen Gebiet sie russisches Gaz importieren kann… Für Grosseuropa ist es eine einmalige Chance, die allerdings nur im Einverständnis mit Russland genutzt werden kann.
One Response to …vom Volk gekippt
Stefan Alexander Entel 24 février 2014
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Die Frage für die Ukraine muss nicht notgedrungen lauten: Entweder die EU oder Russland.
Warum sollte die Ukraine nicht die « Brücke » sein für eine neue Partnerschaft zwischen der EU und Russland?