…im Spiegel werden genüsslich von der luxemburger Presse in Vorankündigung der Erscheinung-am 3.2.2014- angekündigt. Beim näheren Hinsehen wird der Leser erfahren, dass es sich um Berichte aus der Vergangenheit handelt, um nochmaliges Wiederholen von Gesagtem, das bereits vor 2 Monaten die Schlagzeilen füllte. Juncker wolle über Politik befragt werden, so hat er selbst im Spiegel geantwortet, aber die negativ Schlagzeile bleibt dennoch im Blickfang. Wem diese Aufbereitung in der einheimischen Presse noch nutzt, darf man sich fragen: ist Juncker denn noch ein gefährlicher Gegener für Gambia? Was für ein Interesse haben Journalisten der hiesigen Medien an diesen Meldungen aus ausländischen Presseorganen, da sie doch den Betroffenen selbst leicht interviewen könnten? Dass die Spitzenkandidatur für die EVP anscheinend, nach anderen Medienberichten, unter Dach und Fach ist, wäre vielleicht eine grössere und bessere Schlagzeile gewesen. Immerhin hat Frau Merkel vorige Woche noch Christine Lagarde ernstlich erwogen. Aber wohlweislich hatten die EVP Verantwortlichen aus Griechenland Portugal Spanien, Polen und anderswo mit dieser Kandidatur erhebliche Probleme : der Beliebtheitsgrad der Dame aus Frankreich im Vergleich mit jener Junckers dürfte das beste Argument sein. Schliesslich ist Frau Lagarde als Leitfigur des IWF eher negativ bekannt,insbesondere was das Krisenmanagment in den gebeutelten Südstaaten angeht, so dass sie wohl kaum der EVP grosse Stimmengewinne einbringen könnte. Nun soll Junckers Person diskreditiert werden,vorrangig von der deutschen (und luxemburgischen) Presse, mit System und ohne ersichtlichen Grund. Strauss-Kahn wurde in keiner Weise die Befähigung zu dem Spitzenjob beim IWF abgesprochen. Hätten sich nicht Frauenverbände in der Welt dagegen gewehrt, seine Sexbesessenheit wäre als Kavaliersdelikt in der Schublade verschwunden. Sollte es bei den Ratssitzungen in Brüssel inhaltliche und verfahrensmässige Probleme unter Junckers Führung gegeben haben, so darf sich doch die investigative Presse fragen, wieso erst jetzt darüber berichtet wird! Aber das Fell des Bären sollte nicht verkauft werden, bevor der Bär geschossen wurde…und da sind die Wähler gefragt. Erst muss die EVP ihrer Mehrheit im EP sicher sein und damit entscheidenden Einfluss auf die Besetzung der Kommission haben! Noch aber ist dies nicht entschieden. Zugewinne extremrechter Parteien in allen Mitgliedstaaten dürften die Europäische Volkspartei erheblich schwächen. Dies zu verhindern ist wohl die erste Aufgabe der nationalen Parteien. Mit der ewigen Klüngelei um Personen in den Medien dürfte die Begeisterung für europäische Themen sich in Grenzen halten und kaum die Wähler dazu motivieren überhaupt zur Urne zu gehen….