… sollte für die CSV die Gelegenheit sein den Neuanfang zu starten. Die Zeit des Bedauerns und der Schlagabtausch mit Gambia müsste vorbei sein, zum Neujahrsempfang sollte die Ansprache des Parteipräsidenten ein letztes mal angesprochen haben dass die CSV nicht die Wahl verloren hat, sondern von einer Regierungsbeteiligung ausgeschlossen wurde. Was Parteivorsitzende, alter und neuer, dem Parteivolk mitzuteilen haben, darauf warten die Kongressteilnehmer mit einer gewissen Spannung. Und nicht nur sie: politische Gegner erwarten dass die Führungsmacht der christlich sozialen im Abseits der Regierungsbeteiligung endgültig gesprengt ist. Parteimitglieder erwarten neue Aufbruchstimmung, denn die nächste Wahl steht bevor. Nach der Wahl ist diesmal vor der Wahl, der Nationalkongress müsste ausgleichen was auf allen anderen Bezirks-Frauen und Jugendkongressen sträflichst vernachlässigt wurde, die Europapolitik. Am Mitreden hat die Parteiführung bisher niemanden gehindert, jeder Parteiorganisation stand das Recht zu auf Kongressen mit Resolutionen oder Motionen auszudrücken was inhaltlich zur Regierungs-oder Parteiarbeit zu bemängeln sei. Das Mitreden wollen ist mithin auch Selbstkritik an nicht genutzter Gelegenheit etwas zu sagen- insofern man etwas Wichtiges zu sagen hat. Eine breite Parteibasis die « nur » darauf wartet dass ihr von oben die Themen diktiert werden kann nicht die Hefe im Teig sein. Der Teig kann aber nicht aufgehen wenn die Temperatur nicht stimmt. Mithin müsste die CSV vorrangig darauf bedacht sein nicht in Nabelschau zu investieren sondern sich mit den realen politischen Problemen auseinanderzusetzen. Entbunden von der Angst einem CSV Regierungsmitglied auf die Füsse zu treten müsste die Aufbruchsstimmung eigentlich locker und gelöst sein. Ein neuer Diskurs für ein geeintes Europa wäre notwendiger und sinnvoller Inhalt für den Neubeginn. Eine Wertediskussion im Grossformat europäischer Geschichte!