Ein Jahrestag, wie viele andere. Eine Million Tote. Der Streit zwischen Hutu und Tutsi im afrikanischen Land war nicht bloss eine Stammesfehde zwischen zwei Bevölkerungsgruppen, sondern Mord, geplant von der Armee mit Hilfe lokaler Milizen die zuschlugen, in blindem Hass.Europa und die Welt haben zugeschaut. Der Film des Afrikanischen Produzenten Eric Kabera von Kweto Films aus Ruanda zeigt in einem ausserordentlichen Mix von Realität und Fiktion die Hintergründe der schaurigen Tatsachen. Mit grossem Publikumsaufwand hat die Reportage Szenen getreu nachgestellt, so dass die Kirche, die zum Symbol von Sicherheit geworden war, und dann doch für alle Tutsi die sich dort gemeinsam aufhielten, zur Falle wurde, zum Mahnmal an die schrecklichen Ergebnisse erklärt wurde.Wie denn nun das Zusammenleben sei, eine Frage anlässlich der anschliessenden Diskussion, zusammen mit Eric Kabera, der aus Los Angeles zugeschaltet war… Man versuche es ohne nachtragende Rache seitens der Überlebenden, so die Botschafterin. Viel werde getan zur Aufarbeitung der Konflikte zwischen den Menschen. Nicht Rache, sondern zurück zur Normalität, zum friedlichen Zusammenleben werde angestrebt. Der Film zeigt die beeindruckende Schönheit Ruandas, dessen Wirtschaftsboom, mit einem Wachstum von 8% derzeit willkommen ist. Die Professionnalität des Filmemachens kommt eben auch nicht von ungefähr: Martin Brandes, vom Kweta Film Institut erzählt von seiner Arbeit im Rahmen deutscher Entwicklungsprojekte, die sich mit der Filmförderung in Ruanda beschäftigt…mit sehr gutem Resultat. Wahrhaftig eine andere Art die afrikanischen Menschen ins Medienzeitalter einzuführen. Leider gäbe es bloss in 30% der Haushalte Internetanschluss, da noch nicht überall Elektrizität vorhanden sei. Die Teilnehmer am Seminar des Berliner Institutes für Kultur und Diplomatie sind von dieser Abschlussvorstellung beeindruckt. Nach drei Tagen Diskussion über Film, mit Schauspielern, Produzenten und Nachwuchstalenten ist dies der Höhepunkt, der nicht bloss zeigt dass Bilder aussagekräftiger sind als alle geschriebenen Berichte, sondern auch bewusst macht wie aktuell Kulturdialog immer noch ist.