Eine Persönlichkeit die ihre Spuren hinterlässt ist Martens allemal gewesen. 12 Jahr lang stand er an der Spitze des damals noch fragwürdigen Schicksals des belgischen Königreichs. Seine Regierungen übernahmen das Steuer, mit Regierungskrisen machte er kurz und bündig Umbesetzungen, letzendlich gab es Martens 1, 2, 3 usw, bis 7. Der überzeugte Flame hat in diesen Jahren die Aufteilung Belgiens vorbereitet, manche Krisen musste er steuern, was denn auch dem -im privaten nicht sehr gesprächigen – Politiker gelang. Den Föderalstaat hat er in Belgien vorbereitet. Auch seine Partei, die Christdemokraten hat er beeinflusst, auf die jetzigen Schienen gesetzt, in Belgien, und in der EU. Die Tatsache dass es in Belgien nicht gelang eine übergreifende « C » Partei für Flamen und Wallonen zu erhalten hat denn auch der Spaltung zugearbeitet. Martens hat sich nicht um seine Nachfolger bemüht. Auch sein Erbe ist es dass die Parteienlandschaft in Belgien aufgesplittert ist und schon gar nicht mehr den Einfluss der früheren Christdemokraten hat. Seine europäische Karriere hat ebenso die EVP nach den verschiedenen Erweiterungen der EU geprägt. Weit entfernt davon irgendwelche grundsätzliche Linie als Parteidoktrin zu vertreten, haben seine Zahlenspiele letztlich das Verdienst die EVP zur stärksten Fraktion im EP zu machen. Der liberale Kurs der ihm vom Spanier Aznar aufgedrängt wurde, führte sogar dazu die IDC, die internationalen Christdemokraten, die in Südamerika ein starker Partner für die europäische Partei waren, ihres C zu berauben. Nur noch « Peoples’Party » sollten sie heissen. Mit der Aufnahme der Forza Italia Berlusconis hat der Kurs der EVP sich endgültig entfernt von den Inhalten und Bekenntnissen einer « christlichen » Partei. Die Nachfolge von Martens an der Spitze der EVP wird daher brisant sein. Wilfried Martens hat ganz gewiss viele Verdienste um sein Land und um die EVP, ob seine Vorstellungen immer die richtige Richtung anpeilten sei dahingestellt.