…mit den europäischen Staats-und Regierungschefs endete in einer eigentümlichen Mischung von geäusserter Wut und Zurückhaltung gegenüber den Amerikanern. Letztlich war es die banale Feststellung dass es vorerst Ländersache sei den Datenschutz zu regeln, was denn ein Ding der Unmöglichkeit geworden ist. Der Luxemburger Noch-Premierminister konnte denn auch aus der eigenen Erfahrung sprechen, da seine Regierung über Geheimdienstaffären gestopert ist….Seine hunderzwanzigste Sitzung in diesem Forum war ganz gewiss kein Highlight internationaler Politik. Es waren nämlich nicht mehrere hundert Flüchtlinge, die im Mittelmeer ertrunken sind, welche die Tagesordnung beherrschten, sondern vorrangig das abgehörte Mobiltelefon der Noch-Kanzlerin Angela Merkel. Dass sich alle Staatschefs gleichermassen verunsichert fühlen ist verständlich. Weshalb denn auch eine europäische Staatsaffäre daraus machen, wäre es nicht einfacher Wichtiges Aug in Aug zu bereden? So wie früher als es weder Mobiltelefon noch Abhörgeräte gab? Ohnehin sind es manchmal die kleinen Dinge welche die Grossen dieser Welt aus der Bahn werfen. Für Juncker muss es ein schmerzlicher Abschied gewesen sein. In Europa hat er Spuren hinterlassen, alle kannten ihn, Taxichauffeure so gut wie Landespolitiker. Nachdem er nicht einmal über seinen Nachfolger entscheiden konnte, bedeutet dieser Abgang in Brüssel einen Einschnitt in den Höhenflug des Luxemburgers, der, wie kein anderer, Europa den Menschen näher zu bringen vermochte. Gebraucht wird er jetzt gerade dort: immer noch haben die Menschen nicht verstanden worum es wirklich geht. Und bei weitem sind die Schlagzeilen der Tagespresse in den 28 Mitgliedstaaten nicht die besten Promoteure der europäischen Idee. Juncker wird dort gebraucht wo sein pädagogisches Talent gepaart mit seiner Erfahrung Europa erklärt und verteidigt…die Antieuropa Bewegung braucht jetzt Gegenrede.