Anlässlich der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der 3. Oktober als « Nationalfeiertag » in der Bundesrepublik zurückbehalten. Es war allerdings damals nicht nur die Wiedervereinigung Deutschlands, alle damaligen EU Staaten waren einverstanden dass auf einen Schlag die europäische Union um 16 Millionen Einwohner wächst und die DDR ipso facto, als zu Deutschland gehörend, Mitglied der Union wird. Vergessen wurde inzwischen fast der Tatbestand, dass damals nicht einmal der Gedanke aufkam die anderen Mitgliedstaaten sollten darüber abstimmen! Einverständnis zwischen Kohl und Mitterand…Es wird von Geschichtsschreibern noch zu beweisen sein, dass die Zusage zur Wiedervereinigung ohne wenn und aber von François Mitterand, zur Bedingung hatte, dass man sich auch über die gemeinsame Geldpolitik einigen müsse. Solidarisch waren sie, alle anderen Europäer, als es hiess: nun ist keine Mauer mehr in Berlin, nun hört der zweite Weltkrieg endgültig auf, Europa hat dem kommunistischen Regime eine neue Perspektive gegeben, deutsche « Kommunisten » wurden Bundesbürger, unter ihnen auch die jetzige Bundeskanzlerin.
Der Jubel und die Emotion beim Fall der Mauer sind schönste Geschichte geworden, wer möchte nicht auch daran beteiligt gewesen sein! So weit, schön und gut, allerdings heute, noch kein Vierteljahrhundert danach, sind alle diese Vorgänge Normalität, so als hätte es zwingende Gründe gegeben, dass alle andern EU Staaten damals, es waren 12, einverstanden waren. Alle freuten sich mit der Bundsrepublik. Trotzdem stösst es bitter auf wenn heute im Gegenzug der Mangel an echter europäischer Solidarität, die Sturheit mit der andere Völker, die nicht minder unter dem Kommunismus gelitten haben, aus der Union ferngehalten werden, die Freizügigkeit ihnen immer noch vewehrt wird, weil Deutschland sich dagegen stemmt. Das Vergessen macht Geschichte zu einem notwendigen Bildungsinhalt. Nur wenige bedenken allerdings dass ihre Lebenszeit auch Geschichte ist und macht: Zeitgeschichte. Wenn damals die andern EU Staaten auf Abstimmung gedrängt hätten und wenn die DDR als Vollmitgliedsland abgelehnt worden wäre, gäbe es vielleicht noch einen Grund für einen deutschen Bundeskanzkler um Solidarität bei den andern zu werben, sich nicht zu verweigern wenn es eigentlich um die gleichen Rechte geht für nachkriegsgeschädigte Bürger, wie die Rumänen und Bulgaren. Vergessen haben sie wohl auch heute, die 80 Millionen Deutschen, dass durch deutsche Politik seinerzeit vor nicht einmal einem langen Menschenleben unsägliches Leid über alle Europäer kam. Trotzdem: schönen Feiertag.