…. Wer die echten Meinungsbilder sind stellt sich heraus wenn die Bürger zur Urne gehen. Wem sie ihre Meinungsbildung verdanken dürfen wissen sie allerdings nicht so genau, die Presse ist ein überaus dehnbarer Begriff geworden. Was aber der Citoyen Lambda über Politik weiss hat er aus den verschiedenen Medien, Internet Portalen und Blogs. Bei letzteren weiss man dass sie vom Inhaber geschrieben werden, bei den Medien ist indessen nicht so sicher wem sie denn das Wort reden.
Nun hat sich der « investigative » Journalismus zu einem bedeutenden, aber auch dubiosen Instrument breitgemacht. Affairen am laufenden Band wurden so entdeckt, angefangen von den schwarzen Konten des neuen sozialistischen Premierministers Cahuzac bis zu Dronen in der Bundeswehr und letztlich der Geheimdienstaffaire in Luxemburg. Sollte es für Journalisten eine hehre Aufgabe der Wahrheitsfindung bleiben, so müssten sie sich allerdings auch um dieselbe bemühen und bei ihren Recherchen sich nicht damit begnügen nur prominente Politiker aufs Korn zu nehmen. Wehren gegen unrechtmässige oder nicht der Wahrheit entsprechende « Berichterstattung » kann sich der Politiker ohnehin nicht. Das Verhältnis zur Presse ist daher auch ein äusserst gefährliches Instrument geworden. Am eigenen Leib hat es wohl der frühere Bundespräsident Christian Wulff erfahren: von der Presse hochgeschrieben auf dem Zenith seiner Karriere, hat sein ungeschicktes Hantieren mit « Bild » ihn zum Rücktritt gezwungen.
Die Berechtigung wird erst nach dem Gerichtsurteil bewiesen sein, in der Öffentlichkeit beginnt jedoch Mitleid aufzukommen mit dem Mann der alles verloren hat. Meinungsbildung ergibt sich eben nicht nur aus den Tatsachen, oder so beschriebenen Begebenheiten, sondern auch aus Stimmung. Und darauf hat die Presse wenig Zugang. Manches Geschriebene könnte sich als das Gegenteil des angepeilten Zieles-so es ein solches gab- erweisen.
Kommentare zur luxemburger Geheimdienstaffaire in der Öffentlichkeit tendieren bei grossen Teilen der Bevölkerung dahin…mit welchem Impakt wird sich am Abend des 20. Oktober zeigen.