Derweil in Ägypten die Lage sich keineswegs beruhigt hat wurde in Tunesien erneut ein Oppositionspolitiker der sich gegen den totalitären Gottesstaat zur Wehr setzte getötet. Die Auseinandersetzungen zwischen strenggläubigen Muslimen und der neuen Welt der Facebook Generation breitet sich aus. Wenn erst überall die Information hinkommt, müssten zuerst auch die Menschen Lesen und Schreiben gelernt haben. Nun ist allerdings schon die Hälfte der Bevölkerung vom Unterricht ausgeschlossen, da Frauen der Zugang zu Bildung und Schulen von den Taliban verwehrt wird. Nicht allerdings so in Ägypten, dort haben auch Frauen den Zugang zu Universitäten, allerdings beschränkt sich deren Teilnahme in dem grossen Land auf die Stadtbevölkerung. Entwicklungshilfe der westlichen Welt müsste sich daher vorrangig auf Schulen und Bildung ausrichten, statt auf Waffenlieferungen. Nun ist Ägypten kein Entwicklungsland, seine Kultur hat Jahrtausende überlebt, der Islam hat in dem Sinne einen Rückschritt bedeutet, da viele Errungenschaften aus der Pharaonenzeit inzwischen verpönt sind. Seit Kleopatra haben die ägyptischen Frauen an Rang und Stellung in der Gesellschaft verloren. Ihre Präsenz auf dem Tahrirplatz war die echte Revolution. Ohne Aufbegehren wurden sie von den Wahllisten mit Parteiregeln verdrängt. Das hat sich nun an dem « frei » gewählten Präsidenten gerächt. Dass allerdings zu diesem frühen Zeitpunkt nicht schon die Legitimität des Parlamentes angefochten wurde ist der Beweis dass die Demonstranten von heute damals nicht für die Rechte der Frauen eingestanden sind. Wehret den Anfängen: Demokratie und Islam werden erst verträglich sein wenn der Frau das uneingeschränkte Recht zusteht zu wählen, wenn sie nicht durch Auslegung des Korans zum Verschleiern gezwungen wird, wenn ihr Schule und Bildung zugängig sind. Das wird ein langer Weg sein und die Entwicklung geht eher in die andere Richtung.