Fest des Volkes, der Einwohner, Jener die hier zuhause sind, nicht eingegliedert nach Herkunft, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit. Geschart um die Person des Staatschefs und seiner Familie, so wird er gefeiert. Die Nation hat im sich wandelnden Europa eine eigene Funktion: das Zusammengehören vermittelt sie besser, auch die Nähe, die Solidarität, das Mitgefühl. Ihre Daseinsberechtigung verliert die Nation keineswegs mit dem Wachsen und Werden einer vereinten europäischen Union, der Nationalstaat hingegen muss sich öffnen, grenzüberschreitend denken und handeln, besonders dort wo keine räumlichen Grenzen mehr sind, sie aber weiter in den Köpfen der Menschen existieren. Mit mehr als 50% Nicht-Luxemburger Bevölkerung hat das Grossherzogtum jetzt schon Modellcharakter. Mehrsprachigkeit hat das Luxemburgische nicht verdrängt, die Nationalsprache gewinnt zusehends an Beliebtheit, nicht nur als Kuriosum, sondern als Zeichen des Dazugehörens, der friedfertigen Integration. Nun ist ein Land dessen arbeitende Bevölkerung aus den nahen Grenzgebieten aus Deutschland, Frankreich und Belgien kommt auch deswegen ein Pilotprojekt. Steuerhinterzieher haben es in Misskredit gebracht, wenig erwähnt werden in den missgünstigen Berichten tausende von Arbeitsplätzen die geschaffen werden konnten und auch der Grossregion Arbeitsplätze besorgten. Wohl sind die internen « Affären » nicht dazu angetan zu jubeln, ohne den kritischen Rückblick. Eine Demo rief die Regierenden auf vorzeitig neu zu wählen, was denn hiesse die Flucht antreten vor den ausstehenden Berichten des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zum Geheimdienst und der Entwicklung um den Prozess des « Bommeléer ». Dass deswegen kostbare Zeit verloren geht um das Land neu für die Zukunft aufzustellen, könnte ein Beweggrund sein, allerdings funktionniert « business as usual » auch noch: immerhin hat der letzte Regierungsrat vor dem Nationalfeiertag noch eine Gesetzesänderung der Studienbeihilfen und eine wichtige Schulreform verabschiedet. Vom Parlament dringt vor allem das Echo des Untersuchungsausschusses nach aussen, an ihm ist die Presse besonders interessiert, was eben nicht bedeutet dass es keine gut gefüllte Tagesordnung mit soliden Reformprojekten in anderen Bereichen gäbe, eben der übliche grosse Andrang vor den Sommerferien! Nach den Feiern wird es dann wohl konkret ob die Ferien auch Wahlkampfvorbereitung für die Parteien sein werden…