Das politische Imbroglio um den Bürgerkrieg in Syrien nimmt kein Ende. Eine Uno Resolution wurde « nur »von 107 der 193 Mitgliedsstaaten gutgeheissen, ein Abkommen zwischen den USA und Russland ist derzeit noch nicht in greifbarer Nähe, Erdogan hat bei seinem Besuch in Washington kaum kurzfristig bindende Zusagen erhalten. Indessen bemüht sich Qatar als Strippenzieher weiter um eine geeinigte Opposition, was es « per se » eigentlich nicht geben kann. Die Gegner Assads sind nicht nur Muslime aller Obödienzen von fundamentalistischer Orientierung, Sunniten, Schiiten und Salafisten, auch Christen verlassen das Land, da die Zukunft doch recht ungewiss ist. Indessen mehren sich die Flüchtlingslager in der Türkei und anderswo. Mehr als 500.000 Menschen sind zusammengepfercht in Zaatari in Jordanien. Ein einträgliches Geschäft für Mafiosi aus der Gegend: die Hilfsgüter werden zum Teil verkauft, statt verteilt, das Angebot ist reichhaltig, im Orient ist Geschäftemachen « Kulturgut », wie im Bazar geht es zu, bloss dass es gnadenlose Ausbeutung der Flüchtlinge ist und die lokalen Autoritäten kaum mit Polizeiaufgebot dem beikommen können. Syrien war eine viel gepriesene multikulturelle multiethnische und multireligiöse Gesellschaft. Dass es nicht funktionniert hat kann wohl zu Lasten des Alleinherrschers Assad gehen, aber nicht ausschliesslich. Ein Konflikt der von ausserhalb gesteuert ist, von Alqaida, Saudi Arabien, Qatar, Rebellen aus Lybien und anderswo müsste die Weltöffentlichkeit aufrütteln: sind wir etwa am « clash of civilizations » angekommen? Mit welcher Waffengewalt könnte der Konflikt zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen gelöst werden? Wer würde eine Machtergreifung im Sinne von Respekt vor Menschenrechten und demokratischen Regeln gewährleisten? Welche andere Lösungen stehen der internationalen Gemeinschaft zur Verfügung? Noch hat Russland keine Abwehrraketen geschickt, alsdann gewiss der Uno Sicherheitsrat sich erneut mit dem Thema befassen müsste…