…sollte zum Unwort des Jahres erklärt werden. Diese Vokabel lässt vermuten dass die EU Synonym für Reichtum und Abschottung von Armut ist. Dabei war das ursprüngliche Konzept Robert Schuman’s ein grenzüberschreitendes Solidarmodell, gepaart mit dem Respekt vor den Nachbarn und dem Bestreben europäische Einigung in Frieden und Freiheit zu gestalten. Nun wurde ein neues Asylverfahren beschlossen, wer den Beweis dass er politisch verfolgt wird nicht dabei hat, fällt durch die Maschen! Zahlenmässig wäre wohl noch Platz im « alten » Europa der Gründerstaaten, aber schon längst hat auch da zwischenstaatliche Solidarität im Sprachgebrauch zu existieren aufgehört. Spätestens seit den Debatten um Griechenland. Schon viel früher war Egoismus der Duktus in den Reden europäischer Staatschefs. Seit Frau Thatcher mit ihrem « I want my money back » durchgekommen ist, wurden die Mitgliedsstaaten zu Nettozahlern und Empfängern. In Norden und Süden wurde aufgeteilt was es an sozialen Befindlichkeiten gab. Nun sind Zahlen auf dem Papier nicht sehr aussagekräftig für realen Reichtum oder erdrückende Armut. Wo keine Hoffnung mehr, ist Armut am grössten. Und das sind auch manchmal Staaten mit hohem Bruttosozialprodukt und hoher Selbstmordquote! An der Sprache ist der derzeitige Zustand der Europäer am besten zu erkennen. Mittlerweile spricht (fast) jeder Staatschef nur mehr für die eigene Wahlklientel, die sich zusehends vom « Ideal » eines vereinten Europas verabschiedet. Und was jeder für sich tut, könnte eines Tages Allen zum Verhängnis werden. Kaum beachtet wurde die Notiz dass Deutschland wieder Waffen an Qatar liefert, den Einpeitscher islamistischer Vorherrschaft damit aufrüstet. Flüchtlingswellen aus den Krisengebieten dieser Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert. Die Konsequenz der eigenen Politik müsste eben deswegen auch in die Wagschale fallen, bei einer ausgewogenen Definition dessen was man schamhaft Armutseinwanderung nennt.