Das prächtige frühere Arbedgebäude, Juwel der Architektur der Stadt Luxemburg des späten 19.Jhdts, in der Hauptstrasse zum Bahnhof, welche vom französischen Städteplaner Haussmann entworfen wurde, steht nun unter Denkmalschutz. Zumindest ist die Prozedur eingeleitet, wohl wird allerdings der Besitzer noch Einspruch erheben können! Nachdem Mittal veräussert was Geld einbringt, bestand die (berechtigte) Sorge, dass eines Tages auch dieses Gebäude verkauft werden könnte. Jetzt hat zumindest das Kulturministerium ein Einspruchsrecht. Wenig Respekt vor dem historischen Hintergrund hat der Stahlmagnat allemal, wie das Gebäude innen aussieht ist zur Zeit nicht bekannt, allerdings waren für das Büro des Firmenchefs grössere Umänderungen vorgenommen worden, unnütz, denn dort hällt er sich nicht auf und auch Firmenzweiter, Sohn Aditya nicht. Es gibt eben wenig Verständnis bei den Indern für luxemburgische Empfindlichkeiten, demnach ist Ihnen auch der Firmensitz weder symbolträchtig für die Epoche einer Industrie, noch Meilenstein in der Entwicklung des Grossherzogtums. Nun wehrt sich der Staat, reichlich spät zwar, und auf dem kleinsten Nenner…denn Hochöfen unter Denkmalschutz gibt es genug! Vor dem Firmensitz wird es allerdings demnächst lebendig werden: die Gwerkschaften aus dem belgischen Lüttich haben zu einer Demo aufgerufen. Es wäre nicht zum erstenmal dass es dabei hart herginge. Dass auch die Gewerkschaften keinen Sinneswandel herbeiführen können hat sich in Frankreich gezeigt. Dabei ist der Jahresbericht des Konzerns über die Resultate der Betriebe in Luxemburg nicht total negativ: Greyträger verkaufen sich weltweit noch gut, Draht ebenfalls, Blech wird kaum noch abgesetzt, demnach müsste eine Strategie für die Zukunft für den Standort in und um Luxemburg vom Konzern erstellt werden. Die globalisierte Wirtschaft zeigt allerdings dass die Interessen des Inders nicht mehr in Europa sind….ausser vielleicht zum Verkauf seiner Umweltzertifikate! Und mit denen lässt sich noch ein Geschäft machen, wenn erst alle verschmutzenden Öfen stillgelegt sind! Ob der Staat nicht auch da aktiv werden sollte?