so scheint es allemal, denn über den Geheimdienst ist noch nie so viel diskutiert worden. Affairen gab es wie in jedem anderen Staat, noch allerdings wähnte sich der Bürger in Sicherheit, abgeschirmt durch kompetente Polizei, und die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern, eben dort wo die Notwendigkeit sich bot. Dass nun ausgerechnet das Grossherzogtum Luxemburg auch in der internationalen Press ungute Schlagzeilen macht sollte die Luxemburger beunruhigen. Aufgeklärte Bürger sind sie schon, wer etwas wissen will was nicht in der Tagespresse zu lesen ist, weiss schon wie er fündig wird. Die Kanäle sind unauffällig, schnell bekannt und die von Mund zu Mund Propaganda funktionniert vorzüglich. Dass es dann da noch etwas gibt, oder gab, wird allmählich zum Problem, droht zur übergreifenden Vertrauenskrise in die Institution des Staatschefs und des Premierministers abzugleiten. Wie konnte ein Gespräch zwischen dem Staatschef und seinem Premier geheim aufgezeichnet werden, wie geheim war es, da es nun in der Zeitung stand? Unglaubliche Dinge von denen der Bürger nur kopfschüttelnd Kenntnis nimmt, denn man weiss ja dass wir mit James Bond nicht mithalten können, trotzdem hat die Sicherung des Staatswesens funktionniert…bis auf damals, als ein « Bommeleeër » zuschlug. Vor nunmehr fast 30 Jahren… Inzwischen waren Staatsbesuche von Königen und Kaisern ohne Zwischenfall, und Herr Juncker spaziert immer noch ohne Body Guard zu seinem Büro. Und nun sollte sich herausstellen dass dieses schöne Gefühl nicht von irgendwelchen Anschlägen bedroht zu sein Lug und Trug ist? Wer hat Interesse daran, das Land dermassen zu destabilisieren? Die Linken oder die Rechten? Oder die Opposition insgesamt? Mit Richtungskämpfen hat es wohl weniger zu tun als mit der unbändigen Profilneurose des « Geheimdienstausschusses » der Abgeordnetenkammer. Wenn ein solches Gremium, wenn es denn nicht auch Zurückhaltung als oberste Pflicht hat, aufklärerischen Bestrebungen nutzen sollte, dann wäre zumindest etwas Zurückhaltung angebracht. Mehr denn je scheint es als ob einer dem andern den Rang ablaufen wollte: einige Presseorgane (mit sehr kleinen Auflagen) einige Abgeordnete (mit grossem Ego) einige skandalwitternde Bürger und vielleicht jene die am liebsten die Monarchie abgeschafft sähen….sich aber noch nicht konstitutuiert haben. Traurig, aber noch trauriger, da zur Zeit das Land tief im wirtschaftlichen Umbruch steckt und diesen Vertrauenseinbruch nicht gebraucht hätte.