Die Anhörung im Haushaltsausschuss des europäischen Parlamentes wurde vertagt. Diese Prozedur, welche die Kandidaten auf Kompetenz und europäische Eignung prüfen soll, wurde von der britischen Präsidentin vertagt…da Mersch keine Frau ist! So als ob sein Name nicht schon seit Monaten im Gespräch für den Posten sei, so als ob erst jetzt in der Phase der endgültigen Entscheidung die Gender Frage anhängig sei! Warum in der Prozedur diese Überlegung nicht früher kam? Wollen Frauen in die Gremien vordringen, müssten sie selbst die Wächter der Regeln zu Ernennungen sein, und nicht erst in letzter Minute feststellen dass wieder ein Mann vorgeschlagen wurde! Wohl hat Kommissarin Reding mit ihrem Quotenvorschlag ernsthaft den Riegel den Männerwirtschaften versucht vorzuschieben, noch ist aber die Sache nicht unter Dach und Fach! Es ist demnach ein Scharmützel, das die Britin in die Schlagzeilen bringt, für den genannten Anwärter aber eine peinliche Angelegenheit, nicht zuletzt auch für seine Landsleute. Der sympathische und kompetente Präsident der Luxemburger Zentralbank hat es wirklich nicht verdient nach dem langen Tauziehen um die Besetzung nun auch noch an der Frauenquote hingehalten zu werden. Wo waren denn die Damen aus den Ministerräten, aus der Kommission, aus dem Haushaltsausschuss bei früheren Besetzungen? Wo wären denn die Alternativen: es scheint ja nicht so dass eine in der Kompetenz gleichwertige Kandidatin auf Anhieb zur Verfügung stände! Also, Profilneurose pur! Die Britin hat allemal der Frage zu ernsthafter Besetzung der Chefposten mit kompetenten Frauen keinen ernsthaften Dienst erwiesen! Mehr Frauen in die Verwaltungsräte, ja, aber so nicht! Auch Frauen haben schliesslich ihre Würde und wollen nicht zum Spielball mieser Politpossen werden.