Eine Zeitung, deren Image von der Karikatur und der Provokation hochgeschaukelt wurde, hat sich erdreistet zum Thema freie Meinungsäusserung den Bogen zu überspannen! Ausverkauft ist sie schon, vor dem Wochenende, und darauf kam es ja wohl an: die Auflagen erhöhen! Eine Karikatur ist noch keine Meinung, der Betrachter interpretiert was dargestellt ist, die Sprechblasen sollen anregen, es geht demnach nicht um das hohe Gut der Verteidigung freier Meinungsäusserung, sondern vielmehr um die Provokation schlechthin! Mal sehen ob im Lande Voltaires die Regierung standhällt! Mal prüfen ob der Aussenminister reagiert! Und er hat: geschlossen die Botschaften, die französischen Schulen in muslimischen Ländern, die Redaktion des Blattes von Polizeischutz umgeben…ein schäbiges Fazit: die Provokation hat einen Preis, im krisengebeutelten Frankreich hätte man wohl gerne auf diese unvorgesehenen Ausgaben verzichtet. Frage: wer sind die Leichtfertigen die zum Kiosk rennen und sich auf das Blatt stürzen? Nicht auf die Abonnenten ist ja gezielt, das dürften die eingefleischten spät Achtundsechziger sein, sondern auf die Steigerung der Auflage! Oder? Was will die Redaktion beweisen? Welche Botschaft vermitteln? Gesetze welche die Presse und die freie Meinungsäusserung, als zivilisatorische Errungenschaft, schützen, dürften nicht auf diese Weise missbraucht werden. Klug wären die Muslime wenn sie das ganze Spiel unbeachtet liessen, die Polizeistreifen im Leerlauf, ohne Kommentar noch Prostestaktion, die Klügeren müssten mit Verachtung alle betrachten die ihr Geld dafür ausgeben. Es ist Krieg, doch niemand geht hin! Wie schön wenn es so abliefe und der Redaktion von Charlie Hebdo in Paris ein ordentliches Schnippchen geschlagen würde.