Da darf sich doch der interessierte Bürger fragen was denn das Gereise soll? der griechische Premier Samaras in Berlin, dann in Paris, der Eurochef Juncker heute in Athen, so als ob es um Geheimdiplomatie oder strukturierte Öffentlichkeitsarbeit gehe! Allemal wurde das Sommerloch mit dem Thema gut aufgefüllt, ergeben sich doch die schönsten Titelseiten aus den Hiobsbotschaften des Zerfalles der Eurozone! Welcher Schaden in der Sache damit angerichtet wird ist nicht zu übersehen. Die europäische Öffentlichkeit, die es eigentlich nicht gibt, die kein Sprachrohr hat, kein Medium in dem sie sich zugleich an Deutsche Franzosen, Griechen und Finnen richten könnte, würde wohl warnen vor dem pessimistischen Gerede. Sollte nicht nur die gemeinsame Währung, sondern die EU überleben, bräuchte es die solide pro-europäische Stimme, die verkündet dass es uns allen, die wir im gleichen Boot sitzen, besser geht, wenn die Gemeinsamkeiten mehr wiegen als die Differenzen. Ein wenig Glauben an die Zukunft braucht es schon um noch junge Menschen zu begeistern. Jene Generationen die genüsslich profitiert haben vom Boom den die EU wirtschaftlich gebracht hat, müssten weise genug sein, das eigene Lebenswerk jetzt nicht klein zu reden. In der Geschichte der Menschheit wird die derzeitige Krise ein kleiner Abschnitt, die längste Friedenszeit und die Wiedervereinigung der europäischen Völker aber ein ganzes Kapitel.