Die Tagesordnung zum Gipfel ist gut gefüllt und die Probleme die anstehen haben es in sich! Der ständige Vorsitzende, Herman van Rompuy scheint indessen seine Rolle als Mittelsmann recht gut zu spielen. Die Kompromisse die er vorbereitet sind ausgereift. Der sensible Verhandler, selbst Gedichte schreibender, ehemalige Premierminister Belgiens weiss es anzugehen. So hat er eben auch seinen Zugriff auf die Tagesordnung. Und die birgt für die Sitzung genug Konfliktstoff, da es noch immer nicht sicher scheint ob auch Frau Merkel seinen vorbereiteten Kompromissen zustimmt. Die EU wird, nachdem der Vergemeinschaftung von Schulden zugestimmt ist, zusammenwachsen….Davon erwartet man sich vor allem die Beruhigung der Finanzmärkte, allerdings wird wohl oder übel nach einem solchen Schritt die Union besiegelt sein für die Zukunft! Jede Krise bietet eben auch ihre Chance. Dass die Agenda nicht noch zusätzlich belastet wurde mit einem Thema das besonders für die Kanzlerin kritisch wäre ist verständlich. Kommissarin Reding wird also diesmal nicht punkten mit ihrem Vorschlag der Einführung von Frauenquoten für Verwaltungsräte. Dafür oder dagegen kann man mit gleich starken Argumenten auftreten. Eines aber ist sicher: im europäischen Raum sind die Frauen in Führungsgremien verschwindende Minderheit, während in Indien, Amerika und Asien die Führungsrolle von Frauen denen der Männer keineswegs nachsteht. Die Rede des Parlamentspräsidenten Martin Schulz wird mit einiger Spannung erwartet, er wird es sich nicht nehmen lassen im Rückblick auf die Krisenbewältigung die Vorschläge des Parlamentes als weitsichtiger als jene der Regierungschefs aufzuzeichnen. Der Bürger sollte schon vormerken dass die Volksvertretung in der EU längst keine Versammlung von ausgedienten national abgeschobenen Politikern mehr ist!