…in Griechenland haben gezeigt dass die Besonnenheit des griechischen Volkes für ganz Europa ein Chaos verhindert. Zwar hat die NeaDemocratia nur knappe zwei Prozent mehr Stimmen als die radikale linke Syriza, und ihr Chef Samaras wird sich innerhalb von 72 Stunden mit der Pasok und vor allem Venizelos, ihrem Präsidenten einigen müssen. Ob das gelingt, nachdem beide schon in den vorhergehenden Verhandlungen es nicht schafften ist zur Zeit unklar, aber eine andere Wahl bleibt ihnen wohl nicht. Das Thema Griechenland wird demnach auf der Tagesordnung bleiben, auch in der EU.
In Frankreich haben die Wähler klare Verhältnisse geschafft, aufgeräumt mit den « Alten », Präsident Hollande hat eine solide Mehrheit und wird nun zeigen müssen was er kann. Zu dem Modernisierungsschub, den Frankreich für seine Wirtschaft braucht, gehört nun Verhandlungsgeschick mit den Gewerkschaften. Diese Wahl war letztlich auch eine Wahl gegen « Merkozy ». Es behagte den Franzosen nicht ständig diesem Vergleich ausgesetzt zu sein: die fleissigen Deutschen die den Lebenskünstlern als nachzuahmendes Beispiel angeboten wurden! Wahlresultate sind eine feine Möglichkeit den psychologischen Zustand der Nationen zu deuten. Die schwankende Wahlbeteiligung ist letztlich auch eine Aussage. Dass diese zu den Europawahlen Rekordtiefen hällt, müsste aufrütteln und gerade jetzt in den Zeiten gemeinsamer grosser Herausforderungen thematisiert werden.