Spontane Bürgerbewegung, neue Partei, oder gar ONG zur Wiederherstellung der Moral bei den Bänkern? Was aus dieser Bewegung wird ist (noch) nicht abzusehen. Fürs erste drückt sie die Wut aus die eigentlich jeder Bürger im Bauch hat, wenn er sich durch die Geschichte der Finanzkrise hindurchliest. Die Inkompetenz der Bänker und der Politiker hat die Zukunft Europas hypotekiert, die Union der 27 ins Wanken gebracht und die grösste Errungenschaft, den Euro, zu einer unsicheren Währung gemacht. Auf der Strasse entlädt sich was sonstwo nicht zur Sprache kommt. Glimpflich verlaufen ist die über blog einberufene Demo in Frankfurt, ihre Wirksamkeit hatte sie dennoch: das grosse Polizeiaufgebot und der ausgiebige Bericht in der Presse brachten öffentliche Aufmerksamkeit. « Gegen die Macht der Banken, für die Demokratie » sind einige der Parolen auf den Blogs. « indignez-vous », lautet der Aufruf Stephan Hessels, des französischen Menschenrechtsaktivisten und Schriftstellers. Das Sozialforum von Porto Alegre wird alljährlich als Gegenstück zum Forum in Davos organisiert. Die Sprache der Strasse artikuliert sich. Sie verfügt über ein grosses Potenziel dank Internet. Kommt es zu einer Neufassung demokratischer Bewegungen? Die Piraten haben gezeigt dass sich gut strukturiert auch demokratische Wahlen gewinnen lassen….trotz eines dürftigen Programms. Occupy ist mehr, das Gehabe der Banken, aber auch prekäre Arbeitsplätze gehören zu den Parolen. Ein Sozialforum neuer Art, spontan, schnell abrufbar und gewaltlos. Gegenstück zu den Hooligans auf den Fussballplätzen, die wenig Inhalt mit viel Klamauk zu einem ordnungspolitischen Problem machen….