Eine spannende Wahlkampagne geht ihrem Ende zu. Wie werden die Franzosen entscheiden? Die Gegenüberstellung der Wahlmanifeste, der Reden und der Programme der Kandidaten gibt einige Hinweise. Auch im Alltäglichen sind die Franzosen ein politisch sehr interessiertes Volk, überall und über alles reden sie mit, haben eine eigene Meinung, sind schwer einzuordnen in Strömungen, und Charles de Gaulle hat schon gesagt dass es sehr schwierig sei ein Volk mit so vielen Käsesorten zu regieren. Diesmal ist es nicht nur die Wahl für Frankreich, es ist auch die Wahl für oder gegen Europa! Der Kandidat Sarkozy hat es auf den Punkt gebracht als er sagte:für Europa, um Frankreich besser zu dienen….Nur soviel Europa wie es den Franzosen von Nutzen sein kann, ansonsten ist man dagegen! Aber ganz so einfach ist es wohl nicht, denn mittlerweile sitzen besonders die Euroländer in einem Boot! Und da gibt es gewaltige Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten, auch zwischen den Parteien. Die Sozialisten sind nun mal als notorische Schuldenmacher bekannt, aber in Frankreich haben auch die Präsidenten der Mitte-rechts Regierungen den Schuldenberg nicht abgetragen! Ob nun die Methode der Deutschen in Frankreich anwendbar ist, das wäre die Rechnung ohne das Volk gemacht! Dort wo die Deutschen stramm stehen, und auch mal den Gürtel enger schnallen, gehen die Franzosen auf die Strasse, wollen Austerität anders verstehen als die Nachbarn jenseits des Rheins. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Die Gründerväter der EU hatten wenig zu verteilen, es galt aufzubauen nach dem Krieg. Und derzeit gibt es auch -ausser Schulden- nicht mehr viel zu verteilen. Aber das zu erklären wäre ein gefährlicher Boomerang für jeden Präsidentschaftskandidaten.