Kein Ausdruck funktionnierender Demokratie, im Gegenteil, im Iran ist die Opposition mundtot, sogar das Tauziehen zwischen dem regierenden Präsidenten und den Mullahs läuft nach Regeln ab, die Aufmerksamkeit wird auf den Westen gelenkt, wieweit Präsident Ahmadinejahd die wirtschaftliche Schwäche des Landes auch angelastet wird, dürfte wohl das interessanteste Resultat der Bürgerbefragung werden. Die Opposition ruft zum Boykott der Wahl auf, und dann auch wieder zur Stimmabgabe mit Enthaltung, das Netz ist streng bewacht, eine « arabische » Revolution wird es nicht geben, und auch keine iranische mehr. Das Land, das mit seiner grossen Wirtschaftskraft, Bodenschätzen und einer gebildeten Bevölkerung Meilensteine in der ganzen Region setzen könnte, versinkt im Streit zwischen weltlicher und religiöser Macht.
Anders in Russland, der starke Mann, Vladimir Putin, wird das Kunststück fertig bringen zum zweiten Mal Präsident zu werden, nachdem er Premierminister war. Immerhin gibt es auch Oppositionnelle, die sich zur Wahl stellen, was den Anschein von « demokratischer » Wahl wahren soll. Auch Kommunist Jirinowsky ist wiederum Kandidat, nach einem ersten Wahlkampf 1992, damals von Saddam Hussein finanziert, dürfte er gelernt haben wie es geht. Seine Auftritte dürften aber etwas ruhiger ablaufen, als in den Anfangsstadien derDemokratie.