Die Anfrage einer griechischen EU Abgeordneten lässt aufhorchen: da subventionniere die Kommissarin, die Zypriotin Vassiliou, allzuviele Orchester. Umgerechnet werde jeder einzelne Musiker mit 1000€ pro Jahr bezuschusst, so die Abgeordnete, und indessen brenne Athen! Die Emotion der Anfragestellerin ist verständlich, nicht aber der Zusammenhang!
Ohne Subventionen für Orchester wäre ganz gewiss die Krise in Griechenland nicht behoben worde, das kleine Budget das der Kultur zur Verfügung steht(0,07%) sagt ohnehin aus dass Kultur bei der Verteilung der EU Fördermittel nicht hoch im Kurs ist.
Ob die Verteilung der Mittel nun sinnvoll ist, wäre das Gegenstück zu der Anfrage. Was die Kommission mit ihrem Geld macht wird im übrigen zu wenig von den Ehrenwerten im EP hinterfragt. Sie sollten sich doch mal die Fördermittel für Kommunikation vorknöpfen, eine durchdachte Strategie europäischer Öffentlichkeitsarbeit konsequent aufbauen, statt mit Flickwerk Nabelschau zu betreiben! Wer hat schon über das Informationsmaterial das von der Kommission in Hülle und Fülle ausgestreut wird, die richtigen Hintergründe europäischer Politik verstehen gelernt? Selbstverständlich sind die Beiträge selten kritisch, und schon gar nicht aufbereitet für den Europabürger der gern wissen würde welche Politik in Brüssel für ihn gemacht wird. Fatale Umfragen in Deutschland und Frankreich, die das Verdikt, Europa sei Geldverschwendung, zulassen, sind denn eine Bestätigung für die unangemessene Kommunikation. Wohl sind viele Brochüren Geldverschwendung, nicht aber der Rahmen von Rechten der jedem Bürger durch die EU zugesichert ist. Bedauerlich, dass die Griechin lediglich Orchestermusiker ins Visier genommen hat und nicht die fatalen Konsequenzen einer schlechten Informationspolitik.