Es gab « wichtige » Entscheidungen, die Unterzeichnung des Finanzpaktes durch 25 der 27 Mitgliedstaaten wurde als Erfolg gewertet. Ein echter Fortschritt in der Gestaltung Europas, Aufeinanderzugehen, Koordinierung der Wirtschaftspolitiken, und mit weiterem Lob wurde das Resultat bewertet. Nicht von Allen, und nicht überall. Wie üblich wird der nationale Gesichtspunkt im Vordergrund stehen, und sogar der regionale, hat sich doch der Finanzminister der bayrischen CSU Markus Söder, negativ geäussert und für den Austritt Griechenlands aus der Eurozone geredet. Wenn nun die nationalen Parlamente abstimmen und das Referendum in Irland gelaufen ist, dann erst sind die neuen Regeln unter Dach und Fach.
Eine wichtige Personalentscheidung wurde allemal getroffen: van Rompuy wurde für die restliche Zeit der Legislaturperiode als permanenter Ratspräsident bestätigt. Seine ruhige Art, und vor allem seine Zurückhaltung bringen ihm viele Sympathien, ausserdem ist er ein gewiefter Taktiker der Anstösse gibt, und auch mal ein Treffen absagt, wenn er spürt es gibt keine Einigung. Eine andere Personalie war nicht vom Gipfel zu entscheiden, aber sie wurde dort erstmalig offiziell mitgeteilt: Juncker steht nicht mehr zur Verfügung als Chef der Eurogruppe. Um den historischen Kontext, er sei der letzte amtierende Minister der die Entscheidung zum Euro mitgetragen habe, wird bedauert, dass wohl kein Kandidat sich aufdrängt der mit Junckers Erfahrung aufwarten könne. Ob er sich denn nicht doch noch überreden liesse weiterzumachen wird spekuliert? Wer den Luxemburger kennt, wird dies nicht vermuten, es ist nicht seine Art Spekulationen anzuheizen. Manches Lob wird ihm neuerdings gezollt, das bei dem Ringen um Einigung in der Griechenlandfrage wohl eher angebracht gewesen wäre. Da wurde nämlich nicht viel über den Eurogruppenchef berichtet, es schien vielmehr als haben Merkozy im Endeffekt die Krise gelöst. Aber so ist nun einmal die Presse: Wer am lautesten redet von dem wird mehr geschrieben als von dem der die Knochenarbeit leistet.