Ein Drama, wie es die Griechen nicht verdient haben, trotz allem Ärger dass sie ihr Staatswesen nicht in Ordnung brachten. Die beiden grossen politischen Parteien haben Schuld daran, das Gepoker um die Macht hat zu einem System geführt, das die Vermarktung von Einfluss zur Methode erhob. Von Korruption und Bestechung zu reden wäre vermessen, das war es gewiss nicht, oder zumindest nicht so offen. Aber die griechische Geschichte der Neuzeit ist kompliziert. Schliesslich ist es nicht so lange her dass das Land unter Militärdiktatur war, und die Angst vor den Kommunisten hat seinerzeit die Diktatur vorgeschoben. Dass die griechisch orthodoxe Kirche intensiv am politischen Geschäft beteiligt ist macht es nicht einfacher. Papademos musste seinen Diensteid vor den Popen ablegen. Ihr Reichtum ist von staatswegen mit organisiert! Welcher Politiker hätte es gewagt dort den Hebel anzusetzen! Das europäische Drama das sich aus der Insolvenzkrise entwickelte ist ein Aufruf zur Wende. Nicht allein die Cacaphonie der Wortmeldungen der europäischen Minister, Kommissare, Staats-und Regierungschefs verunsichert. die Meldungen aus dem Finanzsektor sind verheerend.In der Tat wäre für Griechenland ein Ende mit Schrecken noch besser als ein Schrecken ohne Ende. Wie es aber mit der EU weitergeht, das darf nicht mit einem in der Eile und unter Druck neu verhandelten Vertrag, der von 2 Mitgliedsstaaten nicht unterschrieben wurde, abgetan sein. Diesmal wäre eine systematische Auflistung aller Fehlentscheidungen notwendig, um daraus auch Lehren für die Zukunft zu ziehen. Mit zwei neuen Organen im Finanzbereich, und einem nachverhandelten Vertrag, der schon jetzt nicht die Einstimmigkeit der 25 nationalen Parlamente findet, dürfte es nicht getan sein.