Hinter den Masken versteckt ist mehr als nur findige Hacker eines Systems. Anonymus hat die weltweite Kommunikationslinien von Stratfor für Wochen ausser Gefecht gesetzt, Wikileaks reproduziert nun die mails des Informationslieferanten. Fragilität der Information demnach? Von irgendwo haben Presseagenturen ihre Meldungen, wie sie zustande kommen ist zusehends zu einem Politikum geworden…Der Sun Herausgeber Murdock, der sich wegen unlauterer Abhörmethoden vor Gericht verteidigen muss, hat eine neue Zeitung auf den Markt gebracht, so als ob nichts passiert wäre. Geschäft ist Geschäft, wem denn die ganze Medienwelt gehört, wessen Eigentum sie ist und vor allem wer daran verdient, kümmert die Konsumenten wenig: Hauptsache die Titelseite stimmt, das Gelesene wird kaum hinterfragt und damit ist die Bahn frei für die « Berichterstattung » die sehr oft mehr Kommentar als Bericht ist. Die Anonymus haben sich nun auf eine Agentur eingeschossen, in Texas basiert, den amerikanischen Geheimdiensten zugeordnet, weltweit aktiv, mit professionneller Verarbeitung der Information. Die Kundenkartei haben sie gehackt, Geld an humanitäre Organisationen an Wohltätigkeitsverbände von den Konten überwiesen und während drei Wochen ist die Informationsquelle verstummt. Eine sinnlose Aktion, oder das Vorführen der Fragilität unserer Quellen? Anonymus ist ein Angriff auf die schöne heile Welt, die sich so sicher wähnt mit ihrer ganzen Technologie. Und Wikileaks hackt nach, die Veröffentlichung der emails von Stratfor wird nun sagen woher die Informationen eigentlich kommen, mit wem die Texaner vernetzt waren und mit welchen Methoden sie gearbeitet haben. Ein Angriff auf das Wesen der Informationsvermittlung demnach. Murdock, Springer, Havas und viele andere sollten sich vorsehen. Und der kritische Leser ebenso…