Kein gutes Bild geben sie zur Zeit ab. Das Gerangel zwischen Bundespräsident und dem Präsidenten des Bundestages war schon zur Posse eskaliert als es um die Festsetzung eines Datums zu einer Gedenkfeier ging. Nun, da der Bundespräsident ordentlich in der Bredouille ist, helfen auch die Medienschelte des Präsidenten des Bundestages nichts mehr! Die aus dem Qatar gesendete SMS wird wohl endgültig das Image eines über den Dingen stehenden Bundespräsidenten lädiert haben! Worte über Pressefreiheit sind nur noch Worthülsen wenn derjenige der sie ausspricht es schon mal mit Druck versucht hat! Am Intelligentesten wäre es wohl Zurückhaltung zu üben, jedem Kommentar noch eins drauf zu versetzen scheint allerdings die Manier des Bundestagspräsidenten! Dass auch innerparteiliche Rivalität hier mitspielt ist offensichtlich. Und wiederum hat die Kanzlerin keinen guten Griff bei der Wahl des Bundespräsidenten getan. Mit Wulff hat sie vielleicht einen möglichen Nebenbuhler in der Parteiführung ausgeschaltet, hat aber auch ihre eigene Nachfolge vermasselt! Von all den talentierten Jungpolitikern in CDU und CSU sind nicht mehr viel übrig geblieben. Entweder wurden sie hinauskomplementiert, wie Friedrich Mertz, oder so in Abseits manövriert, dass -wie bei Koch- letztlich die Privatwirtschaft anzüglicher war als die Politik. Dass es um Frau Merkel sehr einsam zu werden droht, das hat nur sie selbst zu verantworten. Es zeugt allerdings auch von sehr wenig Menschenkenntnis, oder dem fehlenden Mindestmass an Rücksicht auf die Gefühle der Mitstreiter. Nun sind von der Sache her alle Mächtigen auch immer einsame Menschen, wenn sie es nicht schaffen die Zuneigung ihrer nächsten Umgebung zu gewinnen. Mit Gauck hätte es in Deutschland ein verdienter Ostler zum höchsten Amt geschafft, es wäre eine parteiübergreifende Wahl gewesen, und Christian Wulff hätte als Häuslebauer seinen Kredit lediglich vor seinem eigenen Landtag verteidigen müssen. Und Gauck hätte mit Lammert vielleicht besser gekonnt, als der eigene Parteigenosse.