Eine neue Zitterpartie beginnt für die Euroländer. Werden sie es schaffen mit der Stützung der gemeinsamen Währung? Mit der Abstufung übers Wochenende von sieben zusätzlichen Eurostaaten hat erneut die Glaubwürdigkeit der Politiker Schlagseite bekommen. Am Wochenende hat sich die europäische Bischofskonferenz zu Wort gemeldet. Bischof Marx stellte die Erklärung zur « wettbewerbsfähigen sozialen Marktwirtschaft » vor. Das Auseinanderbrechen der Eurozone hätte erhebliche Auswirkungen auf die europäische Union als Ganzes, ein Scheitern der Währungsunion würde auf Dauer die Errungenschaften des gemeinsamen Marktes in Frage stellen! In dem ersten Kapitel der Erklärung werden die kulturellen Grundlagen der sozialen Marktwirtschaft beleuchtet: « das christlich-abendländische Menschenbild wurzelt zum einen in der Philosophie der griechisch-römischen Antike und zum andern in der biblischen Theologie… Jeder hat das Recht auf Hilfe, existentielle materielle Armut und der Ausschluss von einzelnen aus wesentlichen gesellschaftlichen Lebensbereichen sind ein schwerer Verstoss gegen die soziale Gerechtigkeit. Niemand, weder jung noch alt,gleich welcher Nationalität oder Hautfarbe, darf am Rand des Weges zurückgelassen werden. » Mit diesem Satz schliesst Kapitel I ab. Der gemeinsame Markt als die Hauptsäule der EU wird demnach nicht in Frage gestellt. Kirchlicher Pragmatismus… wohl kaum ist an diesem Aufbau zur Zeit etwas zu ändern, obschon die Logik zu hinterfragen wäre! Ist es nicht gerade die Geschäftemacherei, die in nationalistisch egoistischen Reflexen mündet, statt die Union der Bürger anzustreben, kulturelle Leistung, Erziehung und Wohlbefinden höher einzuschätzen als Bruttosozialprodukt?