Die Zitterpartie um die Strasse von Hormuz und die Eskalation eines Konfliktes, um die Wasserstrasse und die freie Durchfahrt der Öltanker, aber auch um die atomare Aufrüstung des Iran spitzt sich zu. Die Europäer sollen nun ihre Sanktionen beschliessen, kein Öl mehr aus dem Iran, keine technische Hilfe mehr für das Land, das mit seiner Grösse für den Weltfrieden von entscheidender Bedeutung ist. Der Druck aus den USA und deren Verbündeten zeigt nur eine bedeckte Seite des Konfliktes. In Wirklichkeit verdeckt die Diskussion die Lage im Iran. Dass es dort reichlich Spannungen zwischen dem Präsidenten und den religiösen Führern gibt, dass die Armee omnipräsent ist, das Land eigentlich auch zum Aufbruch in einen « persischen » Frühling bereit wäre, wird nicht zur Kenntnis genommen. Unter seinen Drohgebärden gegen Israel hat der Präsident den internen Konflikt versteckt, wobei zur Zeit nicht gewusst ist auf wessen Seite er denn richtig steht: den Religionsstaat will er nicht, ob er die Vorherrschaft der Armee zu seinen Gunsten nutzen kann ist ungewiss. Das Nachsehen haben die Menschen! Die überwiegend junge und gut ausgebildete Bevölkerung hat durch die Sanktionen keine Arbeitsmöglichkeiten im Inland und will nur noch auswandern. Der Iran spielt wie die Türkei eine Schlüsselrolle dort wo es um den Weltfrieden geht, um das friedliche Zusammenleben zwischen der muslimischen Welt und den Westmächten. Also doch eher ein Kampf der Kulturen, als die Friedensinitiative, wie sich die amerikanischen Drohgebärden vermarkten?