Friedlich war das Fest nicht überall. Eine Kirche zerbombt in Nigeria, Anschläge in Syrien, Unruhen in Jerusalem, Streitereien zwischen der Türkei und Frankreich wegen des armenischen Genozids. Die Weltöffentlichkleit steht eben nicht still nach Kalender. Schade, dass nicht wie früher die Tagesnachrichten zurückgedreht wurden, etwas leiser über die Weltkonflikte kommuniziert wurde, da auch in den Medien eine Regel galt: weihnachtliche Athmosphäre vermitteln, mit Weihnachtsmusik, Traditionen neu beleben, Weihnachten in der Welt, wie es sonstwo gefeiert wird. Musikalisch gibt es nur noch wenige Sender die mit europäischer Weihnachtsmusik punkten: die Weihnachtsoratorien von Bach sind doch Meisterwerke, weshalb spielt man sie nicht?Dafür aber Jingle Bells und white Christmas, und des öfteren merkte man nicht einmal an der Musik dass Weihnachten war. Business as usual! Nur keine Emotion hochkommen lassen, sie könnte dem Weihnachtsgeschäft schaden. Ob es nicht auch im öffentlichen Bereich eine Art Besinnlichkeitspause geben sollte? Die freien Tage sollten dazu angetan sein, abzuschalten von den Sorgen des Alltags, eintauchen in eine andere friedliche und besonnene Welt. Auch das bringen sie längst nicht mehr….Man ist online, angeknüpft an die Weltgeschehnisse, dabei wäre der Friede im Innern das Ziel, die Suche nach Sinn, der Hinweis auf das was wirklich zählt! Manche Programmierer machen es sich zu einfach: alte Schinken müssen wieder her, mit « Sissi » wird aufgefüllt, Eigenproduktionen zu Weihnachten für die ganze Familie gibt es nicht mehr. Fehlt das Geld, oder aber der Wille dazu, Weihnachten zu einem besonderen Fest zu machen? Dass ein Stück europäische Kultur damit verlorengeht hat wohl noch niemand gemerkt. Nach amerikanischem Muster werden « Christmasparades » mit Schlitten und Schellen abgehalten. Mit grossem Publikumserfolg.
Nur ablenken von der Stille, die stören könnte, da es im Innern so leer geworden ist!