Dänemark und Zypern sind an der Reihe die europäische Kulturhauptstadt für 2017 zu beherbergen. Die Prozedur läuft, die von Kommission und Parlament eingesetzte Jury hat die Qual der Wahl, wenn auch in bescheidenerem Masse als in Spanien und Polen. Mit 2 Städten in Dänemark und 3 im Südteil der Insel Zypern wird einem Wettbewerb genüge getan, nicht so wie bei den Belgiern, die für 2015 sich einigten auf eine einzige Stadt, und zwar Mons. Deren Bürgermeister war und ist derzeit noch immer Elio di Rupo…Immerhin hat das der Jury erspart ins Kreuzfeuer zwischen einer flämischen und einer wallonischen Stadt zu kommen!
In Dänemark waren Aarhus und Sonderborg Kandidaten: die zweite Stadt neben Kopenhagen, mit 2 mio Einwohnern, und das nördlich gelegene Sonderborg, ehemals Schleswig-Holstein zugehörig, nicht einmal 100.000 Einwohner, mit Grossregion. Eine schwierige Entscheidung demnach für die Jury, die denn auch nicht entschieden hat….beide Städte sollen bis zur nächsten Runde in 9 Monaten noch an ihren Projekten arbeiten! Wohl auch eine Überlegung zur Runderneuerung der Auswahlprozedur. Eine Begutachtung einer Jury wäre schon wichtig für die Verantwortlichen, wohingegen die Entscheidung in zweiter Runde den Titel nicht zuzuteilen für Entrüstung Enttäuschung und letztlich auch Feindsehlichkeit gegenüber den europäischen Juroren sorgt. Nach den grossangelegten Umfragen zu der Prozedur nach 2019 scheint man nicht schlauer als vorher: die Kommission sorgt dafür dass sie die Kontrolle behält aber keine Verantwortung bei der Entscheidun trägt. Ein Expertengremium ist nur dann vertretbar, wenn es ihr, der Kommission, untergeordnet ist und kein Eigenleben führen kann….Ein Fallbeispiel wie eine brillante Idee von Bürokratie und Kontrollgelüsten zugrunde gerichtet werden kann. Die Kommissarin dürfte sich letztlich selbst auch einige Gedanken über das Kulturprogramm »europäische Kulturhauptstadt » machen, da demnächst Zypern an der Reihe ist. Gar ist es vielleicht die Gelegenheit Frau Vassiliou an den kulturellen Inhalten dieser Programme zu interessieren statt es ihrer Behörde einfach zu überlassen…