Ob der Klimawandel stattfindet oder nicht, Verfechter einer ressourcenschonenden Energiepolitik haben sich nicht durchgesetzt. Seit des ersten Oelschocks Anfang der 70ziger Jahre hat eine koordinierte Energiepolitik in der EU keinen Erfolg zu verzeichnen. Die Abhängigkeit vom Oel und ihre verheerenden Folgen auf die Kosten für die europäische Wirtschaft hat dennoch keine merkenswerten Fortschritte in der Energiegewinnung aus anderen Quellen gebracht. Nur lau wurde in die Forschung um andere Erzeuger, wie Fotovoltaik und Bioöl investiert. Das Elektroauto wäre schon seit 97 lieferbar gewesen, hätte es nicht die geballten Widerstände der Automobilindustrie gegeben, die noch vorerst ganze Produktionslinien abschreiben wollte. Energiesparen wurde erst seit kurzem ein Thema, Gebäudesanierung und Investitionen in private Haushalte zögerlich vorgetragen, einzig die Sparlampen wurden als griffiges Mittel zum Sparen zwangsweise eingeführt, zum Leidwesen vieler kleiner Konsumenten, die nicht nur die Birnen ersetzen müssen, sondern oftmals die ganze Beleuchtungsapparatur! Ausserdem solle auch diese Massnahme, so wird gemunkelt, nicht um des Energiesparens willen, sondern um die chinesischen Hersteller auszutricksen, autoritär unter deutscher Präsidentschaft in der EU eingeführt worden sein. Um Atomstrom sorgt sich derzeit vor allem Frankreich, Reaktorenbau-und -verkauf ist immer noch ein grosses Geschäft. Der Forschungsreaktor Iter, der eigentlich eine Lösung der Frage des Atommülls durch die Fusionstechniken herbeiführen sollte, kam 1997 nicht so recht auf die Beine: die Einstimmigkeitsregel im Forschungsministerrat hat auch dieses Projekt bis zum Sanktnimmerleinstag zurückgestellt. Emissionszertifikate wurden eingesetzt um der Industrie und den Mitgliedsländern als Alternative das Einkaufen von teurer Energie zu ermöglichen. An den Co2 Einsparungen scheitern Kohlekraftwerke, es sei denn auch hier wird weiter geforscht an der Entwicklung von Reinigungstechniken. Die Zwischenlagerung der giftigen Abfallgase in unterirdischen Galerien ist wiederum nur halbe Arbeit: Gorleben lässt grüssen. Und derweil die Kastortransporte ungemein kostenaufwändig geworden sind, haben auch die grünen Protestler ausser Wollpullis und Fahrrad keine griffige Alternative mehr, ausser der gesamten Energie ihres Widerstandes….