Krieg der Kulturen oder Akt eines Wahnsinnigen? Der Täter macht nicht den Eindruck dass seine Tat im Affekt geschah, hier wurde alles minutiös geplant. Im Netz hat er bei seiner letzten Eintragung angekündigt dass er einen Plan hatte. Wie er an Schusswaffen und Polizeiuniform kommt wird noch geklärt werden. Sprach-und hilflos sind die Reaktionen. Leere Worthülsen vom Zusammenstehen, zur offenen Gesellschaft sich bekennen, nicht extrem reagieren! Und dennoch packt manchen die Wut beim Gedanken dass da jemand 100 Menschenleben auf dem Gewissen hat und dann maximal 21 Jahre Zuchthaus bekommt. Die Demokratie hat sich wegentwickelt von Anstandsregeln, von Tabus, die immerhin Schranken setzten. Sind nicht gerade die « fortschrittlichen « Länder wie die Niederlande, Schweden, Dänemark, Finland, mit rechtsextremen Gruppierungen durchsetzt? Dort, wo gesellschaftliche Tabus zuerst fielen, wo Toleranz und Multikulti anerkannte Gesellschaftsmodelle waren hat sich die Szene mit Ausländerfeindlichkeit und Kulturkrieg entwickelt, sind extrem rechte Parteien mittlerweile an der Macht. Pädagogen raten dass bei der Kindererziehung Grenzen zu setzen sind, an denen sich Jugendliche orientieren müssen. Gilt dies nicht etwa auch für die Völker? Dass sich in Oslo nun religiöse Motive einmischen, mit Figuren aus dem mittelalterlichen Christentum ein Bekennertum dargestellt wird, die Tat zum Krieg gegen den Islam aufrufen soll, ist höchste Alarmstufe, vor einem Flächenbrand. Mit Sonntagsreden und schönen Worten hat sich der interkulturelle Dialog nicht durchgesetzt und ist kein griffiges Gesellschaftsmodell geworden. Wohl auch, weil dazu der echte politische Wille gefehlt hat!