Diskussionen ohne Ende um den Euro und Griechenland, die Opposition sollte zur Krisenlösung beitragen, die politischen Spielchen müssten ein Ende haben, so hallte es aus den Reihen der EVP in Richtung Nea Demokratia. Dass die Schwesterpartei von CDU, CSU, und den anderen christdemokratischen Parteien der europäischen Union Mitschuld am Finanzdebakel hat, das war schon gewusst. Einmischung in interne Angelegenheiten war wohl nicht angebracht, oder? Hätte nicht die Dachorganisation EVP auch Interesse daran gehabt die Länderparteien aufmerksam zu machen auf das anstehende Debakel?
Vielleicht wäre dadurch sogar eine gemeinsame Sache entstanden: aus den eigenen Reihen kommt der Kommissionspräsident, der Ratspräsident, der Präsident der Eurogruppe, der Präsident des EP. Die Riege der Mächtigen in Europa kommt aus derselben Parteienfamilie….aber von Gemeinsamkeiten ist nicht viel zu sehen. Vom Präsidenten der EVP war nichts zu hören, Wilfried Martens hat vielleicht gar keinen Kommentar mehr abzugeben, nun, da sein Kalkül die zahlenmässig stärkste Fraktion im EP zu werden, aufging. Auch er wollte seinen Platz nicht räumen, die EVP ist zum zahnlosen Tiger geworden, ohne politische Aussagekraft, ohne Grösse, ohne Glaubwürdigkeit. Die einst stolze Parteienfamilie der christlich sozialen ist ein Klüngel von machtbesessenen Berechnern und politischen Karrieremachern geworden. Kein Wunder dass die Sprüche aus ihren Rängen die griechische Opposition nicht beeindruckt haben.