In Tunesien wird eine Regierung gestürzt, nicht von ungefähr haben Demonstranten über die letzten Tage auf der Strasse die schwelende Unzufriedenheit mit dem autoritären Regime des amtierenden Präsidenten ausgetragen. Die abrupte Flucht des Machthabers hat vermutlich das Land vor dem Bürgerkrieg gerettet. Ein Nachbarland, zu dem Frankreich keinen anderen Kommentar verlauten liess, als die « Zurkenntnisnahme der Fakten ». Keine Einmischung, wahrscheinlich viel Hintergrunddiplomatie. Aber immerhin, die nationalen Regierungen melden sich zu Wort! Nun ist Tunesien ein sehr beliebtes europäisches Touristenparadies. Deutsche, Franzosen, Engländer trifft man an den Stränden Djerbas, in Monastir oder Hammameth. Wie gedenkt die EU ihre diplomatischen Dienste vor Ort einzusetzen im Bereitschaftsdienst-sei es auch nur zur Information? Von Frau Ashton kein Wort, so als gäbe es keine europäische Zusammenarbeit, kein Amt mit tausenden von Beamten, keine Kenntnisnahme der Entwicklung. Wenn irgendwo der EU Haushalt gekürzt werden sollte dann darf man sich fragen wozu es diese hochbezahlten Stellen gibt die anscheinend in Krisensituationen völlig überwältigt sind!