Die Niederlage seiner Partei hat ihm sehr zugesetzt. Der charismatische Präsident ist angeschlagen, hat Ausstrahlung und Glanz verloren, konnte in den ersten Fernsehauftritten seine Enttäuschung nicht verbergen, und hatte trotzdem eine grossartige versöhnliche Geste zur Hand! Ein Telefonat mit dem Gewinner und dem Angebot zusammen zu arbeiten. Dessen Forderung: die Gesundheitsreform muss rückgängig gemacht werden. Ein Hauptanliegen des Präsidenten, das er mit Mühe und Verhandlungsgeschick durch die Instanzen presste. Alles wieder von vorne? Dass amerikanische Politik anders ist, wird manchmal als Medienrummel, oder von der Wirtschaft ferngesteuert empfunden. Wie sehr aber die einzelnen Menschen sich dafür interessieren, ist schon erstaunlich. Präsident Obama hat nur noch zwei Jahre bis zur nächsten Wahl. Manche denken dass es für ihn besser wäre sich um grosse weltpolitische Themen zu kümmern, Israel und Palestina, Guantanamo und seine grosse Idee der Atomwaffenfreien Welt. Könnte er da noch punkten, dann wäre seine Zeit für die Weltpolitik ein glänzendes Gegenstück zu seinem Vorgänger George W Bush, der trotz Krieg im Irak den Terrorismus nicht besiegt hat.