Nach jahrelangem Hin-und Her ist die europäische Kommission nun eingeknickt: Amflora, das Vorzeigeprodukt von BASF wurde zugelassen. Und zwar gleich in der ganzen Union. Die deutsche chemische Industrie hat sich demnach durchgesetzt, nachdem die meisten Forschungsgelder in dieses Projekt geflossen sind, weswegen andere Alternativprodukte für Pestizide sträflich vernachlässigt wurden. Wieder ein Sieg des Geldes: was so harmlos als Kartoffel getarnt wird ist eine Alternative für Papier und Kleister, ersetzt demnach die herkömmlichen Produkte, z.B. das Recycling zur Herstellung von Papier. Dass für die Amflora breite Ackerflächen nun dem Anbau von Lebensmittel verlorengehen steht in keiner Begutachtung. Auch wie denn die als Viehfutter zu Agrarzwecken verwendeten Nebenprodukte sich auf die Tierhaltung auswirken ist eher beiläufig dargestellt. Die Kommission beruft sich auf ihre Lebensmittelagentur EFSA. Eingeweihte wissen längst dass die Gutachten von EFSA- manchmal mit nur einer Stimme Mehrheit- von der Orientierung der genannten Beiräte abhängen. Dass nicht alle in vollendeter wissenschaftlicher Unabhängigkeit sitzen, ist bekannt. Amflora ist für die BASF eine wirtschaftliche Neuorientierung, schäbiger noch als Pflanzenersatz für Oel, da es keinen direkten umweltpolitischen Zwang gibt! Lediglich die Aktionäre der Firma sind die grossen Nutzniesser.