Nicht in Farben Inhalte auf Lebensmitteln verkörpern, das hat der Umweltausschuss des EP gestern beschlossen. Abgelehnt wurde der schöne Vorschlag, der den Konsumenten auf einen Blick europaweit informiert hätte was in den Lebensmitteln enthalten ist. Erfreut darüber zeigt sich die Berichterstatterin, mit dem Argument, es sei für die Lebensmittelindustrie äusserst aufwendig gewesen. Dass sie eher die Belange der (deutschen) Industrie vertritt dürfte bekannt sein. Der Vorschlag der Briten auch das Herkunftsland anzuzeigen wurde von ihr ebenfalls abgelehnt. Immerhin ist es ja allzu bekannt dass die deutsche Industrie sich besonders starke Lobbyisten ins EP geholt hat. So beklagte letzthin die FAZ in einem Artikel zur Sicherheit von Spielzeugen dass die europäische Richtlinie doch nicht eingehend genug sicherstelle dass keine Weichmacher im Kleinkindspielzeug seien. Dass es auf Drängen deutscher Lobbyisten zur Ablehnung einer strengeren Richtlinie im Ausschuss des EP kam, es war damals der Industrieausschuss, davon hat die deutsche Öffentlichlkeit wohl nichts erfahren. Aber Lobbyisten im EP sind wohl am längeren Hebel und es gäbe noch viele andere Beispiele. Im Klartext: Verbraucherschutz ja, aber nur nicht auf Kosten der Industrie. Frage: wer soll denn dafür bezahlen?