Das angekündigte Ziel dieser Versammlung sollte sein, die Gründe fürs Irische „Nein“ in Bezug auf den Vertrag von Lissabon zu erläutern. Die zentralen Aussagen Ganleys, der sich zu Beginn als Pro-Europäer vorstellte: „Der Lissabonner Vertrag ist tot!“ und „Lasst die Mehrheit entscheiden! Das ist Demokratie!“.
Im Wesentlichen nannte Dylan Ganley zwei Gründe fürs negative Votum:
Erstens – Der Vertrag von Lissabon sei anti-demokratisch. Eine nähere Begründung, in welchen Teilen genau der Vertrag über eine Verfassung für Europa anti-demokratische Züge aufweise, hat Herr Ganley nicht genannt. Auch an dieser Stelle gab es keine expliziten Erläuterungen über die Hintergründe dieser Aussage. Des Weiteren, verteidigte er das negative Votum als „eine wohlüberlegte und reflektierte Entscheidung der irischen Bürger“. Seine Aufforderung: Die Europäische Union müsse nun handeln und einen neuen Vorschlag für einen Vertrag ausarbeiten, der für ein fortschrittliches Europa stünde und durch die Bürger der EU legitimiert werden müsse. Nur dann, kann er sich vorstellen, dass Irland einen solchen Vertrag mit unterzeichnen würde.
Für Ganley bedeutet Demokratie, z. B, dass alle Bürger der Europäischen Union das Recht haben sollten, den Präsidenten des Rates der Europäischen Union selbst zu wählen.
Der zweite Grund fürs irische `Nein`, sei der Kluft zwischen den Europäischen Institutionen und den europäischen Bürgern. Sehr wenige Menschen hätten im Vorfeld, überhaupt eine Notiz vom Vertrag genommen oder ihn gar gelesen, kritisierte Ganley. Die Forderung hier: Die Europäische Union solle eine kürzere, verständliche und gut lesbare Fassung einer neuen, überarbeiteten Variante des Vertrages seinen Bürgern austeilen und sie selbst darüber entscheiden lassen.
Auf Nachfrage der anwesenden Pressevertreter über konkrete Gründe der Irischen Absage oder darüber, dass 46% der Iren mit „Ja“ gestimmt hätten, antwortete Dylan Ganley, dass die Pro- Lissabon-Kampagne deutlich höher finanziert wurde und man solle die Entscheidung der Mehrheit respektieren. Die Frage nach den deutlich positiven Ergebnissen der Referenden, wie in Luxemburg, ignorierte der Referent. Alle Versuche zu einem objektiven und konstruktiven Dialog blockierte er mit der Aussage: „Der Vertrag über eine Verfassung für Europa ist tot! Lasst die Mehrheit entscheiden!“ Auch wenn Dylan Ganley zu einer Erklärung für das ‘Nein’ einlud, war seine Diskussionsbereitschaft eher gering.