Heute Morgen fand im Europa Parlament ein Hearing, organisiert von der EVP-ED Fraktion, zum Bologna-Prozess statt. 47 Länder gehören der in Bologna unterzeichneten Erklärung an. Der Prozess der 1999 ins Leben gerufen wurde bräuchte wieder frischen Aufwind, so die Vorsitzende Doris Pack.
Der erste Ansatz der Debatte galt der Mobilität. Durch Programme wie Erasmus und Erasmus Mundus will die Europäische Union die Studenten Mobilität unterstützen. Daher wollte die Vorsitzende wissen ob die Mobilität durch die Einführung des Bologna-Prozesses beeinflusst wurde. Durch die Debatte haben sich folgende Probleme herauskristallisiert. Zunächst besteht ein Zeitmangel um ins Ausland zu gehen, da 4 bis 5 Jahre in 3 absolviert werden müssen. Dies hat zur Folge dass fachliche Inhalte in entsprechend kurzer Zeit abgedeckt werden müssen. Daher waren sich alle einig dass die Professoren eine « Entrümplung » ihres Lernstoffes vorzunehmen müssen.
Im zweiten Teil der Debatte wurde die Zukunft des Bologna-Prozesses behandelt. In diesem Rahmen waren sich der Rektor der Universität Luxemburg, Prof. Tarrach und der Rector der Universität Maastricht, Herr Ritzen, einig dass man als Universität die Aufgabe hat einen Kontakt zwischen Unternehmen und Studenten herzustellen. Dies vereinfacht den Übergang ins Arbeitsleben der Studenten. Im Mittelpunkt einer Universität sollte immer der Schüler stehen. Das heißt dass auch das Lehrpersonal entsprechend gut sein muss. Prof. Tarrach betonte dass oft gute Forscher Lehrstühle bekommen aber dass noch lange nicht alle guten Forscher gute Lehrer sind. Um diesem Problem entgegen zuwirken zählen zum Lehrpersonal der Uni Luxemburg auch Geschäftsmänner und Frauen um von Anfang an die Theorie mit dem Praktischen zu verbinden. In diesem Zusammenhang lobte Prof. Tarrach den Einsatz von Frau Erna Hennicot-Schoepges und bedankte sich für Ihren Mut sich für eine Universität in Luxemburg einzusetzen.
Die Redner machten ebenfalls darauf Aufmerksamkeit dass die Zukunft des Bologna-Prozesses auf europäischer Ebene liegt. Es gibt große Probleme mit der Finanzierung der Mobilität und der Studiengebühren, es fehlt ebenfalls an einem gemeinsamen Rechtsrahmen um die „Aggregation“ auf einheitliche Weise zu Lösen. Der Bologna Prozess wurde durch einen „intergouvernemental“ Prozess verabschiedet und auf Grund der Subsidiarität darf das Europäische Parlament nicht eingreifen.
Zum Abschluss der Debatte versprach die Vorsitzende einen Bricht der zur Lösung der verschiedenen Probleme beitragen soll, denn „das Europäische Parlament steht dem Bologna-Prozess ganz sicher nicht im Weg. Wir werden alles tun um ihn zu Unterstützen.“