Frau Hennicot hat an die im Jahre 2000 im Zusammenhang mit der Milleniumserklärung (im Rahmen der Vereinten Nationen) formulierten Milleniumsziele erinnert: die wichtigsten sind eine weltweite Eindämmung von Armut und Hunger, die Bekämpfung von HIV/Aids und anderen Krankheiten und eine Verringerung der Kindersterblichkeit, um dann auf den Beitrag der EU zum Erreichen dieser Ziele einzugehen.
Die EU und ihre Mitgliedstaaten zahlen 56% der weltweiten Entwicklungshilfe! Die Union verpflichtete sich im Jahre 2005 (20.12.2005: Bericht der Kommission zur Entwicklungspolitik bekannt als der „Europäische Konsens“) die Milleniumsziele der Vereinten Nationen bis 2015 umzusetzen. Darüber hinaus vertritt die EU die Ansicht dass die Bekämpfung der Armut durch folgende ergänzende Ziele unterstützt werden muss: Förderung einer verantwortungsvollen Staatsführung, Wahrung der Menschenrechte, Schutz der natürlichen Ressourcen und Maßnahmen zur Schaffung von Wirtschaftswachstum. Eine Sonderstrategie für Afrika, wo 40% der Menschen mit weniger als einem Dollar pro Tag leben, wurde von der EU in die Wege geleitet.
Es geht also nicht nur um die Quantität der Entwicklungshilfe sondern vor allem um deren Qualität. Frau Hennicot hat dann noch die große Hilfe der ONGs die in den Entwicklungspolitiken tätig sind hervorgehoben: ohne diese kämen die staatlichen Investitionen und auch die europäischen Gelder nicht so sicher an den gesetzten Zielen an. Ein wichtiger Beitrag wird hier von Kolping International geleistet: diese ONG welche in 58 Ländern vertreten ist, unterstützt die Hilfe zur Selbsthilfe zum Beispiel die Schaffung von Ausbildungsplätzen für Jugendliche oder Hausbauprojekte für arme Familien. Mehr als 40.000 Jugendliche erhalten so eine Berufsausbildung und 22.000 Handwerker bauen ihr eigenes kleines Gewerbe auf, da sie durch Kleinkredite eine erste Finanzierung erhalten. Das Schaffen von Kolping, benannt nach seinem Gründer dem Priester Adolph Kolping (geboren 1813), basiert auf einem christlichen Menschenverständnis das jeden einzelnen Menschen als Person betrachtet, die mit besonderer Würde ausgestattet ist, eigenverantwortlich handelt und in soziale Bezüge eingebunden ist.