Vertreter aus den Gründungsmitgliederstaaten haben in Budapest zur Feier des 50. Jahrestages der Unterzeichnung der Verträge ihre Sicht der Dinge dargelegt. Intressant wie der ehemalige italienische Ministerpräsident Dini , die früheren Aussenminister Nothomb und van Aartsen aus Belgien und den Niederlanden, Umweltminister Gabriel die ehemalige luxemburger Kulturministerin Hennicot-Schoepges und aus Frankreich die Staatsrätin Vettina Laville das Ereignis kommentierten. Die junge Generation hat kaum noch das Bewusstsein dass Europa damals erst einen grausamen Krieg beendet hatte, auch die Ceca wird bei vielen Erinnerungsfeiern vergessen. Hätte es nicht 4 Jahre zuvor die Hohe Behörde für Kohle und Stahl gegeben, es wäre ganz sicher schwieriger gewesen zu einer Unterzeichnung zu kommen!Ein jeder schleppt denn auch seine Probleme mit sich:Niederländer und Franzosen mit ihrem nein zur Verfassung, der deutsche Umweltminister die geballte Last des Klimawandels, ein gutes Argument darzulegen dass kein Staat für sich allein die Probleme lösen kann, Italien mit der Rüstungsfrage , Belgien und Luxemburg mit den Werten der künftigen politischen Union. Eine Frage aus dem Publikum stellt denn auch das ganze Ausmass der Kluft zwischen den Gründerstaaten und den neuen Mitgliedern dar:Was Europa denn für die Minoritäten zu tun gedenke?Der Hinweis auf den Text der Charta der Grundrechte war ungenügend, und beantwortet auch die Frage nicht so wie sie sich in diesen Teilen Europas stellt. Minderheitenrechte, das ist nicht die Toleranz und das Recht des Einzelnen auf Respekt, sondern das bedeutet Millionen von Ungarn die im Ausland leben, in der Voivodina, in Rumänien, als zusammengehörige Volksgruppen, mit einem ganz andern politischen Hintergrund als dem der Toleranz und der Anerkennung. Kosovo ist auch anderswo!So wird die Völkerwanderung Europa einholen, wenn es nicht bald fest gefügte Strukturen gibt, die Gewalt zur Durchsetzung von territorialen Ansprüchen endgültig ausschliesst!