Gelungene Eröffnung, kaum einer hat bemerkt dass es nun einige Jahre dauern wird bevor dieser Titel nochmals an Luxemburg vergeben wird. Mindestens 20 Jahre wohl, da turnusgemäss alle EU Mitgliedsstaaten drankommen, und ihre Kulturhauptstadt über einen Wettbewerb finden müssen. Die Neufassung des Modells von Melina Mercouri hat nämlich eine Jury eingesetzt die das Projekt auch auf seine europäische Dimension überprüft. Feierstimmung am Eröffnungstag, Events wie es sich gehört für einen solchen Tag. Dass etwas bleibt erhoffen sich Organisatoren und Politiker, die Grossregion ist nämlich nicht so recht zu erkennen. Früher war es die Kohle die Menschen einander zugehörig machte, wenn alle dieselben schwierigen Erfahrungen aus dem Untertagebau als Markenzeichen für Generationen mit sich trugen, die gefährliche Arbeit, mit vielen Unglücken und Toten, der schwarze Russ, die dampfenden Schlote… Vergangen ist diese Zeit und ihr identitätsstiftendes Merkmal. Die Grossregion das sind nun die Grenzgänger-obschon es keine Grenzen mehr gibt nennt man sie so!Transfrontaliers, so wie Fremde die zu Tausenden zur Arbeit kommen und abends wieder nachhause, da wohnen am Arbeitsplatz unerschwinglich geworden ist. Für sie müsste man einen neuen Namen finden, etwa die Grossregionalen, auf französisch schwierig?Aber die Sprache lässt viel Durchblick. So wie die Grenzen in den Köpfen noch nicht überwunden sind, so drückt auch die Sprache aus was gemeint ist:sie gehören nicht zu uns, solange Tag für Tag die Wanderschaft von Hüben nach Drüben als rechtens empfunden wird und die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung als Grenzgänger, Transfrontaliers, eingestuft sind. Das Kulturjahr hat in dieser Beziehung unheimlich viel zu leisten.